Elektroniker*innen in der Hauptstadt Europas
Die Mittelstufe der Elektroniker*innen für Geräte und Systeme hat bei ihrer dreitägigen Brüsselreise Europa aus erster Hand erlebt. Am frühen Mittwochabend stand die Klasse mitten im UNESCO Weltkulturerbe des Brüsseler Grand Place. Zwischen den üppigen Prunkfassaden dieses Platzes und dem Bahnhofsviertel, in dem das Hostel am Gare Midi lag, wurde so am ersten Tag die ganze kulturelle, wirtschaftliche und touristische Spannweite dieser Stadt deutlich. Ein ähnlich breites Spektrum deckt höchstens noch die musikalische Begabung der Mitreisenden ab, wie sich am Abend beim gemeinsamen Karaoke herausstellte. Die zahllosen Museen im Parc du Cinquantenaire gaben die Gestaltung des Donnerstag-Vormittags vor. Von dort war es dann nur ein Katzensprung ins Europaviertel: hier wurde die Klasse vom Europaabgeordneten Daniel Freund empfangen. Dieser warb als begeisterter Europäer für die EU und insbesondere das EU-Parlament und stellte Bezüge her, wie die EU den Alltag der Auzubildenden beeinflusst (keine Grenzkontrollen, Euroraum, Freizügigkeit im EU-Arbeitsmarkt…). Mit Blick auf die bevorstehende Wahl ermutigte er alle, sich aktiv zu Parteien und Abgeordneten zu informieren und an der Europawahl teilzunehmen. Da sein Arbeitsschwerpunkt Transparenz und Korruption ist, konnte er direkt die kontrollierende und regulierende Kraft eines demokratisch gewählten Parlaments an aktuellen Beispielen verdeutlichen (der Korruptionsskandal „Katargate“, Durchsetzung der Rechtsstaatlichkeit in Ungarn gegen die Regierung Orban). Interessant waren insbesondere seine Schilderung der interparlamentarische Zusammenarbeit von Abgeordneten unterschiedlicher Parteien, eine stärke des EU-Parlamentarismus im Vergleich zum Bundestag. Den Abschluss fand der Nachmittag im Plenarsaal des EU-Parlaments, in dem Daniel Freud den Schülerinnen Rede und Antwort zum Alltag eines Parlamentariers stand. Was offen bleib, ist die Frage, wo es in Brüssel die besten Pommes und Waffeln gibt. Diese Entscheidung geben wir weiter an die nächste Klasse, die wohl die kluge Entscheidung trifft, Brüssel als Ziel der Klassenfahrt zu wählen.