CSBME IT-Kongress 2025
Was passiert, wenn Schulen ihren Schüler*innen und Azubis für 2 Tage die Kontrolle über die Stundenplangestaltung geben?
Zusammensitzen und Filme schauen? Karten spielen? Per Livestream mit „random Leuten aus dem Internet“ reden?
Nein – und JA!
Wie schon im Vorjahr erprobt, fand auch 2025 der CSBME-eigene IT-Kongress der Fachinformatikerinnen und Informationstechnischen Assistentinnen statt.
Zwei Tage, die vollends in den Händen der Schüler*innen und Azubis lagen.
So hatten diese die Entscheidungshoheit über die inhaltliche Ausgestaltung ihrer Angebote und das didaktische Format.
Über beide Tage hinweg und in bis zu fünf sogenannten „Sessions“, aufgeteilt auf bis zu drei Etagen und neun Unterrichtsräume, fanden Themen ihren Platz, die die Schüler*innen und Azubis bewegen, aber im Schulalltag oft zu kurz kommen oder ihre persönlichen Interessen und Hobbys widerspiegeln.
Ob dies in Form eines Mitmachangebotes (z. B. individualisierte Programmierung von LED-Leuchteinheiten, Repair-Café mit Lötkurs, Magic the Gathering Crashkurs), eines Gästetalks (externe Gäste aus der Wirtschaft oder IHK-Prüfer*innen) oder einer Präsentation stattfand, war den Organisatorinnen überlassen.
Eine Gruppe verband ihre persönlichen Interessen Umweltschutz und Zukunftsplanung mit den Ausbildungsthemen der Green IT und untersuchte in einer Ortsbegehung, wie „grün“ unsere Schule wirklich ist – im wörtlichen wie auch im übertragenen Sinne.
Es gab viele Angebote, die rudimentär behandelte Themen des Unterrichts aufgriffen und im privaten Kontext weitergeführt wurden.
So hatten Besucher*innen theoretisch die Gelegenheit, zu lernen, wie sie ein Spiel programmieren und auch die grafischen Elemente dazu in Blender erstellen können!
Ältere Jahrgänge stellten die unterschiedlichen Bildungsfahrten vor, so ist Vancouver seit vielen Jahren ein etabliertes Praktikumsziel.
Es gab Unterstützung in der Projektplanung für den Ausbildungsabschluss, praxisnahe oder bereits praxiserprobte Vorträge zu Unterrichtsinhalten wie VPN-Verbindungen, Virtualisierungsumgebungen, WLAN-Protokollen oder Netzplanung im Cisco Packet Tracer.
Für die kleine Verschnaufpause zwischen den Sessions konnte an Retrokonsolen wie dem N64 und der PlayStation 2 (Anm.: Es schmerzt mich, das zu schreiben, die sind doch gerade erst erschienen!) gespielt werden. Außerdem gab es Grundversorgung mit frischen Waffeln und Kaffee sowie eine Quizrunde, in die man sich mit dem eigenen Handy zuschalten konnte.
Noch nicht genug? Kein Problem:
„KI in Videospielen am Beispiel von Pokémon Smaragd“ für alle, die sich gefragt haben, warum die Käfersammler so naiv und die Top 4 zu overpowered sind.
„Cyber-physische Systeme“, umgesetzt als individualisierte Tastaturen: Selbst gebaut und programmiert.
Der YouTube-Algorithmus wurde entzaubert, die Entstehung von Internet-Memes aufgearbeitet, und externe Gäste zeigten uns, wie Glasfaser auf der anderen Seite der Mauer verlegt wird.
Alles in allem waren es zwei wunderbar lehrreiche Tage. Die Besucher*innen hatten die Möglichkeit, Bildungsangebote entsprechend ihren eigenen Interessen zu besuchen und zu gestalten, in der Vorbereitung und Durchführung viel zu lernen und Schule für eine kurze Zeit anders zu erleben.
Freier, individueller, motivierender.
Danke an den betreuenden Lehrer, Herrn Stein, der ein weiteres Mal die Organisation koordiniert und uns die Möglichkeit gegeben hat, uns in dieser Form didaktisch auszuprobieren.
Danke an die betreuenden Lehrkräfte, die uns vertraut und lediglich die Räume beaufsichtigt haben. Es soll vorgekommen sein, dass der ein oder andere sich als Schüler*in getarnt und mitgemacht hat.
von Juliane (IFS3A / Presseteam IT-Kongress)
Bildimpressionen des diesjährigen IT-Kongresses